Naturpark Steinwald                                      Luftbild Laumer 

Steinwald 2015

Der Steinwald von Osten mit Blick über Wiesau, ist trotz 900 m Höhe aus der Luft ein unscheinbares Hügelband. Schier endlos zieht sich dunkler Wald über die Höhen hin. Im Herbst lockern Lärchen und wenige Laubbäume als bunte Tupfer das Grün etwas auf. Der Wanderer findet ein gut markiertes Netz an Wegen vor und lernt hier die Oberpfalz in ihrer Ruhe und Abgeschiedenheit kennen.

Steinwald 2017

Die Rapsfelder im Frühjahr geben der Landschaft einen besonderen, heiteren Reiz.

Der Steinwald ist mit einer Fläche von 246 Quadratkilometer der zweitkleinste bayerische Naturpark. Als 900 Meter hoher Granitrücken, mit der Platte als höchstem Gipfel, erhebt er sich eindrucksvoll (vom Boden aus betrachtet!) aus seiner Umgebung.  
Doch was ist ein Naturpark? 
In Prospekten der Tourismuswerbung wird mit diesem zugkräftigem Etikett kräftig geworben. Dabei darf man - wie geflissentlich übersehen - Naturpark und Nationalpark nicht verwechseln.

Naturpark ist laut Gesetz ein mindestens 200 qkm großes Gebiet mit naturräumlicher Gliederung, das bereits weitgehend als Landschaftsschutzgebiet festgelegt ist. Es soll sich wegen seiner landschaftlichen Vorraussetzungen für umweltverträgliche Erholungsformen besonders eignen. 

Eine ziemlich unverbindliche Formulierung. Im Prinzip heißt das, dass hier so gut wie keine baulichen, gewerblichen oder touristischen Nutzungen verboten sind.

Die Häuser im Vordergrund gehören zum Kirchdorf Wäldern, darüber Pfaben.

Pfaben, Wäldern 2015
Wie herrlich muss da erst der Blick aus der Perspektive des Fotografen noch einige Meter höher sein?

Oberpfalzturm

Als Wanderer hat man vom 33 Meter hohen Oberpfalzturm auf der Platte (Höhe 946 m) einen herrlichen Ausblick nach Süden über den Oberpfälzer Wald. 

Steinwaldkirche 2015

Am Fuße des Steinwaldes nordöstlich von  Pfaben steht die aus 
Granitplatten 1947 - 1950 erbaute Steinwaldkirche St. Peter


Saubadfelsen, Vogelfelsen (s. rechts),  Räuberfelsen, Teufelsfelsen, so werden die aus dem Urgestein erodierten  Felstürme genannt, die aus dem Grün der Wälder herausleuchten.

Ein schlafender Riese aus längst vergangenen Zeiten, umrahmt vom bunten Laubwerk an einem Goldenen Oktobertag.
Ob der an einem grauen Novembertag nicht eher zum Gruseln ist?
Abergläubisch sollte man nicht sein, wenn einem der Weg hier vorbeiführt und man sich traut, ihm auf´s Haupt zu steigen.


> Burgruine Weißenstein

Vom Oberpfalzturm führt ein knapp drei Kilometer langer Wanderweg ostwärts zu dieser Burgruine.
An Sonnentagen ein leuchtend weißer Fleck im Grün des Steinwaldes ist sie auch vom Tal aus schon von Weitem auszumachen.

Felsformation 2022

Burgruine 2022

 

Neben dem Oberpfalzturm ein zweiter, schöner Aussichtpunkt im Steinwald.

Das folgende Luftbild zeigt die Einöden an der Ostseite des Steinwaldes von West nach Ost:

Napfberg
, Lochermühl und Grenzmühle (im Tal des Grenzbaches), Hohenwies, Bärnhöhe. 


Hier in der Nähe ragt aus dem Fichtenwald einer der markanten Granitfelsen heraus: der Teufelsstein.

Bärnhöhe 2015

Der Sage nach beabsichtigte  der Teufel den Bau der (späteren) Wallfahrtskirche in Fuchsmühl zu verhindern, indem er ihn mit einem Felsen zerschmettern wollte.  Auf dem Weg dorthin begegnete er einer Frau mit alten Schuhen auf dem Rücken. Der Teufel fragte die Frau, wie weit es noch bis Fuchsmühl sei. Die zeigte ihm nur die durchgelaufenen Schuhsohlen, worauf der Teufel, ob des noch so weiten Weges, im Zorn den Felsen an Ort und Stelle zu Boden warf. Und dort liegt er noch heute.

Es war eine harte, entbehrungsreiche Zeit als die ersten Siedler hier am Osthang des Steinwaldes Lichtungen schlugen, um dem kargen Boden ein paar Morgen Ackerland abzuringen.

Ein ganz anderes Problem ist heute aktuell: Wer übernimmt die Hofstelle? Die Jungen ziehen fort, zurück bleibt die ältere Generation bewohnt und bewirtschaftet noch z. T. die Hofstelle. Doch wie lange noch?

Steinwaldeinöden 2022 +2021