Naturpark
Steinwald
Luftbild Laumer

Der
Steinwald von Osten mit Blick über Wiesau, ist
trotz seiner 900 m Höhe aus der Luft ein unscheinbares
Hügelband. Schier endlos zieht sich der dunkle Wald über die Höhen hin. Im Herbst lockern
Lärchen
und wenige Laubbäume als bunte Farbtupfer das Grün etwas auf. Der Wanderer findet
ein gut markiertes Wegenetz vor und erlebt hier die Oberpfalz in ihrer Ruhe und Abgeschiedenheit.
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Der Steinwald ist mit einer
Fläche von 246 Quadratkilometer der zweitkleinste bayerische Naturpark. Als 900 Meter hoher Granitrücken,
mit der Platte als höchstem Gipfel, erhebt er sich
eindrucksvoll (vom Boden aus gesehen!) aus seiner Umgebung.
Doch was ist ein Naturpark?
In den Prospekten der Tourismuswerbung
wird mit diesem zugkräftigen Etikett kräftig geworben. Dabei darf
man - was gerne übersehen wird - Naturpark und Nationalpark
nicht verwechseln.
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Naturpark ist laut Gesetz ein
mindestens 200 qkm großes Gebiet mit naturräumlicher Gliederung,
das bereits weitgehend als Landschaftsschutzgebiet festgelegt ist.
Es soll sich aufgrund seiner landschaftlichen Vorraussetzungen für
umweltverträgliche Erholungsformen besonders eignen.
Eine ziemlich
unverbindliche Formulierung. Im Prinzip bedeutet dies, dass hier so gut
wie keine baulichen, gewerblichen oder touristischen Nutzungen
verboten sind.
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Die Häuser im Vordergrund gehören
zum Kirchdorf Wäldern,
darüber Pfaben.

Wie herrlich muss da erst der Blick aus der Perspektive des
Fotografen noch einige Meter höher sein?
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Oberpfalzturm

Als Wanderer hat man vom 33 Meter
hohen Oberpfalzturm auf der Platte (Höhe 946 m) einen herrlichen
Ausblick nach Süden über den Oberpfälzer Wald.
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Am Fuße des Steinwaldes
nordöstlich von Pfaben
steht die aus
Granitplatten 1947 - 1950 erbaute Steinwaldkirche St.
Peter.
Saubadfelsen, Vogelfelsen (s. rechts),
Räuberfelsen, Teufelsfelsen, so werden die aus dem Urgestein erodierten
Felstürme genannt, die aus dem Grün der Wälder
herausleuchten. Ein
schlafender Riese aus längst vergangenen Zeiten, umrahmt vom
bunten Laubwerk an einem goldenen Oktobertag.
Ob der an einem grauen Novembertag nicht eher zum Gruseln ist?
Abergläubisch sollte man nicht sein, wenn einem der Weg hier
vorbeiführt und man es wagt, ihm auf´s Haupt zu steigen.
> Burgruine
Weißenstein Vom Oberpfalzturm führt ein
knapp drei Kilometer langer Wanderweg ostwärts zu dieser Burgruine.
An Sonnentagen ein leuchtend weißer Fleck
im Grün des Steinwaldes ist sie auch vom Tal aus schon von Weitem auszumachen.
Neben dem Oberpfalzturm ein zweiter, schöner
Aussichtpunkt im Steinwald.
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Eigentlich schade, diese Felsformation erkennt man nur aus der Lauft
und nur mit einer bestimmten Flughöhe. Vom Boden aus ist er noch
nicht entdeckt worden.
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Das folgende Luftbild zeigt
die Einöden an der Ostseite des Steinwaldes von West nach Ost:
Napfberg, Lochermühl und Grenzmühle (im Tal des
Grenzbaches), Hohenwies, Bärnhöhe.
Hier in der Nähe ragt aus dem
Fichtenwald einer der markanten Granitfelsen heraus: der Teufelsstein. |

Der Sage nach wollte der
Teufel den Bau der (späteren) Wallfahrtskirche in Fuchsmühl
zu verhindern, indem er sie mit einem Felsen zerschmettern wollte.
Auf dem Weg dorthin begegnete er einer Frau, die alte Schuhe auf dem
Rücken trug.
Der Teufel fragte die Frau, wie weit es noch bis Fuchsmühl sei. Sie
zeigte ihm nur die durchgelaufenen Schuhsohlen, worauf der Teufel, ob des
noch so weiten Weges, im Zorn den Felsen an Ort und Stelle zu Boden warf.
Dort liegt er noch heute. |
Es war eine harte,
entbehrungsreiche Zeit als die ersten Siedler hier am Osthang des
Steinwaldes Lichtungen schlugen, um dem kargen Boden ein paar Morgen
Ackerland abzuringen.
Heute stellt sich ein ganz anderes Problem:
Wer übernimmt die Hofstelle? Die Jungen ziehen fort, zurück bleibt die
ältere Generation, die den Hof zum Teil noch bewohnt und bewirtschaftet.
Aber wie lange noch?
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