Flossenbürg
Luftbild Laumer

Hoch geht es hinauf in den
Oberpfälzer Wald.
Das Luftbild zeigt die über 700 m hoch gelegene Grenzgemeinde
von Westen.

Geschichte
hat Flossenbürg reichlich zu bieten: Bereits 948
wurde die Ansiedlung zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Die
Feste, um 1100 vom Grafen von Sulzbach als "castrum
flozzen" erbaut, kaufte Kaiser Barbarossa als Burg 1188.
Im Laufe der Geschichte wechselten die Besitzer siebzehn Mal.
Der
300 Millionen Jahre alte Granitfels des Schlossberges gehört ganz
offiziell zu den 100 schönsten Geotopen in Bayern.
Bei der Erosion ist das Gestein
vorwiegend flächenartig abgeplatzt.
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Dadurch blieb die kuppelförmige
Gestalt erhalten.
Das berühmteste Beispiel für einen derartigen
Granitdom ist übrigens der Zuckerhut in Rio de Janeiro (Brasilien).
Im Dreißigjährigen
Krieg steckten schwedische Dragoner 1634 die Burg
in Brand. Sie wurde danach aufgegeben und verfiel zusehends.
Das Material wurde als Steinbruch mit zum Hausbau verwendet.
Sogar bis Weiden (Kirchturm)
und Vohenstrauß
(Schlossbau!) wurden Steine transportiert.
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Vom sonnigen Burghügel - nahezu strauchfrei gerodet - bietet sich eine herrliche Aussicht
nach Westen über den Oberpfälzer Wald - wunderschön zu jeder Jahreszeit.
Nach
dem Kreuzberg in Pleystein
und dem Basaltkegel in Parkstein
ist der Schlossberg mittlerweile das dritte ausgezeichnete Geotop
im Landkreis Neustadt.
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Stimmt der Blickwinkel, so kann man im Gestein das markante Profil des
Erbauers
Graf Berengar von Sulzbach erkennen. Über seinem Haupt thront
als überdimensionale Krone der Turm der Festung.

Im Dritten Reich befand sich
am östlichen Dorfrand von 1938 bis 1945 ein Konzentrationslager.

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Über 100.000 Menschen aus
vielen Nationen waren hier und in mehr als 100 Außenlagern (z. B. Grafenreuth,
Ansbach,
Hersbruck, Falkenau)
inhaftiert. 30.000 überlebten die schikanösen Bedingungen und den
Terror nicht.
Ab Juli 1945 richteten die Amerikaner
ein Internierungslager für SS-Angehörige ein, das bis 1946
bestand.
Danach begann man allmählich den grausigen
Ort als Gedenkstätte zu gestalten. Ein KZ-Ehrenfriedhof besteht auf
dem Gelände.
Eine Dauerausstellung informiert den
Besucher über Hintergründe und die Geschichte.
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Gerade in den letzten 10
Jahren wurde das Gelände mit viel Engagement und Geldzuwendungen zu einer
würdigen und international beachteten Gedenkstätte umgestaltet.
Aufnahmen von 2006 und 2022! |
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Auch Flossenbürg besitzt, wie viele
Gemeinden der Umgebung, zwei Kirchen. Beide sind dem heiligen
Pankratius geweiht.
Das obere
Luftbild zeigt die 2007 renovierte evange-
lische Pfarrkirche.
Ihre
Grundsteinlegung geht auf das Jahr 1716 zurück.
Unter großen
Anstrengungen erbauten sich sowohl Katholiken als auch Protestanten
ein neues, gemeinsames Gotteshaus, ganz in der Nähe des alten
baufälligen.
Über 200
Jahre teilten sich die beiden Konfessionen die Kirche. Simultaneum!
1915 schließlich feierten
die Katholiken die Grundsteinlegung ihres eigenen
Gotteshauses.
Zwar konnte man trotz Weltkrieg
bereits 1916 in ihm Gottesdienst feiern, eine eigenständige Pfarrei
war man immer noch nicht. Man gehörte zur Pfarrei Floß.
Ein Kooperator war von dort zugeteilt.
Erst 1959 erhob der
Regensburger Bischof die Expositur Flossenbürg zur selbständigen katholischen Pfarrei. |

Neben dem Steinbruch
verläuft die Schneise eines Skihangs mit Schlepplift. Der Wurmstein bietet
eine kurze,
durchaus anspruchs-
volle Abfahrtspiste. Leider liegt meist zu wenig
Schnee für eine längere Betriebszeit.
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Der Gaisweiher ist ein Naturbad
mit einen Campingplatz.
Die
Granitindustrie spielt heute nur mehr eine untergeordnete Rolle. Man
setzt vielmehr auf Fremdenverkehr und lobt die ausgedehnten Wälder
ringsum als Wanderparadies.
Im Winter bietet die nahe Silberhütte
ein wirklich ausgezeichnetes Loipennetz für den Skilangläufer rund
um den 900 m hohen Entenbühl.
< Rückersmühle
... am Hammühlweiher, grenzt unmittelbar an das Gemeindedorf an.
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Gaismühle
Neben dem großen, gibt es
auch, gleich nebenan, einen kleinen Gaisweiher. An seinem
Abfluss dem Gaisbach, liegt Gaismühle.
Wer seinen Urlaub mal in Abgeschiedenheit verbringen will, hier ist
er gut aufgehoben.
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Wegen der kuppelartigen Form
gehört der Schlossberg zu den schönsten und wertvollsten Geotopen. Vom Sportplatz aus
erkennt man besonders gut die mehr oder weniger parallel zur
Oberfläche verlaufenden Klüfte |
Flossenbürg im Winter:
Blick über den Ort Richtung Altglashütte
und Silberhütte.

Luftbilder
von allen Ortsteilen der Gemeinde
Altenhammer -
Gaismühle - Hildweinsreuth -
Rückersmühle -
Rumpelbach - St. Ötzen
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